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Gui Nazario

1968 in Lissabon geboren

Immer malt Nazario mit der ganzen Lust seines großen, kräftigen Körpers. Und seine Malerei zeigt beide Seiten dieser Lust. Die hastige, die gehetzte. Und die langsame, auf Dauer zielende. Regungen von Heftigkeit und Aggression, Sanftheit und Beruhigung greifen in seinem Malprozess selbstverständlich ineinander. Die menschlichen Gestalten, die er zeigt, wachsen fast immer aus einem amorphen Farbgewirke heraus, mit dem sie bei aller Klarheit ihrer Kontur untrennbar verwoben bleiben. Nur mühsam können sie sich in der Bewegtheit fließender Formen behaupten, im Widerstreit mit allerhand anderen Gestalten und vor allem im Kampf mit sich selber. Tatsächlich kann Nazario mit seiner malerischen Herangehensweise alles malen, was es gibt. Mit einfachen Strichfiguren lässt sich alles zum Ausdruck bringen. Alles Menschliche in jedem Fall. Und Nazario ist beim Malen grundsätzlich am Menschen interessiert.
Er ist ein figürlicher Maler und Zeichner, auch wenn er die Strichfigur bisweilen an den äußersten Rand ihrer Auflösung treibt. Dorthin, wo sie im Nichts zu verschwinden scheint, wie sie zuvor aus dem Nichts gekommen ist.
Text: Jürgen Kisters

Arbeiten