Die Ausstellung “Art Brut et Bande Dessinée” versammelt Arbeiten, in denen sich die beiden Kunstformen “Art Brut” und “Comic” miteinander verbinden. Diese Verbindung erscheint zunächst unwahrscheinlich. Während der Begriff “Art Brut” auf Einsamkeit und eine Abkehr vom Publikum verweist, hat “Comic” mit Popkultur und Massenmedien zu tun. Tatsächlich haben jedoch viele sogenannte Art-Brut-Künstlerinnen und -Künstler sich der Bilder und Codes der Comics bemächtigt und sie frei umgestaltet. Sie setzen Texte, Rahmen, Lautmalereien, Sprechblasen oder Piktogramme in ihren Bildern ein und durchbrechen damit die etablierte Grenze zwischen dem Sichtbaren und dem Lesbaren. Entgegen der Tendenzen moderner Kunstströmungen rückt in der Verschränkung der beiden Kunstformen die Produktion von Erzählungen durch Bilder wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Die Ausstellung zeigt Werke aus der Collection de l'Art Brut und aus verschiedenen Institutionen und Privatsammlungen. Sie legen Zeugnis davon ab, wie reich und vielfältig die Verbindungen von “Art Brut” und “Comic” sind.
Von Kunsthaus KAT18 ist Andreas Maus mit einem Zeichenbuch über Anne Frank vertreten. Die Ausstellung ist kuratiert von Erwin Dejasse.