Anna Rossa
1986 in Bremen geboren
Was Anna Rossa mag, sind Stiefel und Schokoladenkuchen, ihr Zimmer, Blumen und modische Taschen. Sie mag den Strand und das Meer. Und sie mag das Feuerwerk an Silvester, das sie als drei abstrakte Farbflächen gemalt hat, die den Raum öffnen. Was die junge Frau mit dem Down-Syndrom nicht mag, sind unverhoffte Situationen und diffuse Gefühle, die ihr Angst machen. Aber auch das malt sie. Mit Figuren, die vom Fluss der Farben beinahe verschlungen werden. Und mit einer malerischen Unruhe, die sichtbar macht, dass Künstler nicht nur die Erfinder ihrer Bilder, sondern bisweilen auch die Getriebenen ihrer Bilder sind.
Anna Rossas Malerei schwankt zwischen Leichtigkeit und Schwere, so wie die Befindlichkeiten des Seelischen zwischen diesen Zuständen schwankt.
Text: Jürgen Kisters