“Mut und Glück im Leben soll es für mich geben. Mut und Hoffnung für die Freiheit, um frei sein zu können. So dass mir keiner mehr sagt was ich zu tuen oder zu lassen habe, das ich ganz für mich bin. Oder das nur jemand der nett ist mich anspricht und frägt:? Was ich wirklich will:! Nur um es gut haben zu können und zu wollen.” - Tanja Geiß
Die Ausstellung 'MUT UND GLÜCK' zeigt Arbeiten von Nicole Baginski, Tanja Geiß, Buket Isgören und Anna Rossa, vier Künstlerinnen im Kunsthaus Kat18. Sie sind entstanden in einem Workshop mit der feministischen Künstlerin Marleen Rothaus, die als künstlerische Assistentin im Kunsthaus arbeitet. Im Workshop beschäftigten sich die Künstlerinnen mit ihrer Identität. Es ging um Fragen wie: Wer bin ich? Was gehört zu mir? Was wünsche ich mir für mein Leben? Was bedeutet es, eine Frau (mit Beeinträchtigung / Behinderung) zu sein in dieser Welt? Welche Benachteiligungen und Formen der Unterdrückung erlebe ich? Wie können wir uns wehren gegen Fremdbestimmung und Vorurteile? Wann fühle ich mich stark, schön und frei? Wie können wir unsere Geschichten selbst erzählen?
Ausgehend von diesen Fragen fanden die Künstlerinnen im Selbstporträt eine künstlerische Möglichkeit der Selbstermächtigung. Durch Fotos, in kleineren und großformatigen Malereien kamen sie sich und ihrer Identität, ihren Wünschen und Bedürfnissen näher und bringen diese selbstbewusst zum Ausdruck. Es sind Bildnisse komplexer, widerständiger Identitäten.
Nicole Baginskis lebensgroßes Selbstportrait in Tusche zeigt die Künstlerin als einen feurigroten Engel in einem Geflecht aus feinen Zeichnungen. Sie zeigen geliebte Wegbegleiter*innen und Inschriften entschlossen formulierter Wünsche für die Zukunft.
Tanja Geiß stellt sich als „Monsterbiest“ in leuchtenden Farben dar. Die Figur trägt spitze Hörner und Krallen, während gleichzeitig ihr verletzliches Inneres sichtbar wird – Organe, Blutbahnen und ein schmerzendes, aber hoffnungsfrohes Flammenherz.
Buket Isgören verschmilzt in ihren Zeichnungen mit ihrem liebsten Motiv, der Blume, die ihr ihren Namen gab. Blühende Pflanzen aus Buntstift entwachsen ihrer Silhouette, Blütenköpfe tragen ihr Gesicht.
Anna Rossa wechselt in ihren Selbstbildnissen das Geschlecht: einmal als schöne Frau mit langen blonden Haaren und großer Narbe auf der Brust. Und als draufgängerischer Dragking Dieter Job, der ihr auf der Bühne neue Freiheiten ermöglicht.
Marleen Rothaus ist Künstlerin, Sozialarbeiterin und feministische Aktivistin. In ihren Malereien geht sie von verschiedenen emanzipatorischen Methoden und Theorien aus und zeigt magische und mythische Figuren, die sie aus ihren ursprünglichen Kontexten in die Gegenwart holt.
8.- 14. November – RUNDGANG
14. November, 16 Uhr – Führung durch die Ausstellung mit den Künstlerinnen
25. November, 15 Uhr – Finissage & Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Workshop und Ausstellung sind Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 10 Jahre Kunsthaus KAT18. Sie wurden ermöglicht durch das Kulturamt der Stadt Köln.
Zeichnung: Anna Rossa / Gestaltung: Marleen Rothaus